a light house sitting on top of a body of water

Leuchtturm Moritzburg 

Maritime Illusionen im Herzen Sachsens. 

Mitten im sächsischen Binnenland erhebt sich ein echtes Kuriosum: der Leuchtturm Moritzburg samt kleiner Hafenanlage am Niederen Großteich. Wo heute Spaziergänger flanieren und Fotografen die goldenen Wasserreflexe einfangen, ließ der sächsische Hof im 18. Jahrhundert eine „Mini-Küste“ entstehen – komplett mit Mole, Pollern, Kanonen und einer Bühne für nachgestellte Seeschlachten. Ein außergewöhnlicher Ort, der Geschichte, Theater und Natur zu einem unvergesslichen Ausflug verwebt.


Highlights des Leuchtturms

Einzigartiger Binnen-Leuchtturm

Der Moritzburger Leuchtturm (21,8 m, 74 Stufen) ist einer der ältesten Binnenleuchttürme Deutschlands – und der einzige, der extra für nautische Schauspiele errichtet wurde.

Hafenanlage in
miniature

Mole, steinerne Poller und Anlegestelle schufen eine komplette Kulisse für maritime Festspiele – ein Freilichttheater auf dem Teich.

Traumkulisse am Fasanenschlösschen

Der Leuchtturm liegt nur wenige Schritte vom Rokoko-Juwel Fasanenschlösschen entfernt – perfekter Doppelschlag für einen Spaziergang.


Wildgehege Moritzburg – Historischer Thiergarten (seit 1580) & modernes Artenschutz-Paradies

Die maritime Szenerie entstand im späten 18. Jahrhundert aus purer Lust am Spektakel. Nachdem 1770 die russische Flotte die Osmanen in der Seeschlacht von Çeşme besiegt hatte, empfing Kurfürst Friedrich August III. 1775 Admiral Orlow in Dresden – die Berichte beeindruckten ihn so, dass er an Moritzburgs Großteich eine Küstenlandschaft für nachgestellte Seeschlachten (Naumachien) bauen ließ. Herzstück: der 1775–1776 errichtete Leuchtturm auf einer halbrunden Mole. Bald darauf kamen Anlegestelle, Poller und Kanonen hinzu; sogar kleine Kriegsschiffe wurden für die Aufführungen auf dem Teich gefertigt.

Architektonisch ist der Turm eine massive Steinkonstruktion mit umlaufenden Balkonen und einer Wendel­treppe (74 Stufen) bis zum Lampenhaus. Die rot-weiße „Backstein“-Optik ist eine Bemalung, die norddeutsche Backsteinarchitektur imitiert – von weitem wirkt der Turm roséfarben.

Seine Lage ist Teil einer barocken Gesamtinszenierung: Nur rund 200 Meter westlich steht das Fasanenschlösschen (1769–1782), die Fasanerie entstand bereits 1728 als Ergänzung zum Jagd- und Lustschloss Moritzburg. Sichtachsen, Treppenanlagen und Wasserspiele verbanden Schloss, Fasanerie und Großteich zu einer Landschaftsbühne, die höfische Feste, Jagden und maritime Spiele eindrucksvoll inszenierte.

Nach den großen Hoftagen verlor die Anlage an Bedeutung, überdauerte aber die Jahrhunderte. 2006–2007 wurde der Leuchtturm vom Freistaat umfassend saniert; seither glänzt er wieder – inklusive einer kleinen „Befeuerung“ für besondere Anlässe. Heute gilt er als Sachsens einziger historischer Binnenleuchtturm und einer der ältesten seiner Art in Deutschland.

Leuchtturm Moritzburg am Hafen des Fasanenschlösschens im Morgennebel, mit Brücke im Vordergrund

Insider-Tipps für Ihren Besuch

  • Goldene Stunde: Zum Sonnenauf- oder -untergang schimmert die Turmfassade warm – perfekte Spiegelungen im Teich inklusive.
  • Rundweg-Kombi: Start am Schloss → Teichdamm → Fasanenschlösschen → Leuchtturm → zurück durch den Wald: ca. 4–5 km, eben und familientauglich.
  • Bei Führungen erfährt man, wie die höfischen „Seeschlachten“ abliefen – vom Kanonendonner bis zur Kulissentechnik.

Besichtigung & Führungen

  • Der Leuchtturm kann am 29. Juni 2025 sowie am 28. September 2025 jeweils zwischen 10:30 Uhr und 16:00 Uhr individuell besichtigt werden.
  • Sicherheit: Die Stufen sind schmal, festes Schuhwerk empfohlen. Bei Nässe kann die Mole rutschig sein.
  • Fotografie: Drohnenflüge nur mit Genehmigung; respektieren Sie Naturschutz- und Sperrbereiche.
Leuchtturm Moritzburg am Hafen des Fasanenschlösschens mit Spiegelung im Wasser, Uferbewuchs im Vordergrund

Anreise und Umgebung

Der Leuchtturm liegt am Westufer des Niederen Großteichs in Moritzburg, nur wenige Gehminuten vom Fasanenschlösschen und etwa 2 km vom Schloss Moritzburg entfernt.

Auto: Ab Dresden (ca. 20 Min.) über Radeburg/Moritzburg; Parken an den offiziellen Plätzen am Schloss oder Fasanenschlösschen, dann kurzer Spaziergang zur Mole.

ÖPNV: Buslinien aus Dresden/Radebeul nach Moritzburg; von dort zu Fuß entlang der Teiche.

Kombis: Verbinden Sie den Besuch mit einer Tour durchs Fasanenschlösschen (Rokoko-Interieur & Pagode) oder einer Runde um die Moritzburger Teiche.

Übernachten in 
unserem Haus

Willkommen in der Churfuerstlichen Waldschaenke – einem historischen Juwel mitten in der Kulturlandschaft Moritzburg!

Hier übernachten Sie in einzigartigem Ambiente, umgeben von Natur und Geschichte. Zwischen Schloss und Fasanenschlösschen gelegen, lädt unser Hotel dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen und pure Erholung zu genießen.